Kulturtreff Reissmann
Industrie- & Glasmuseum e.V. Fichtelberg - Bischofsgrün
Hauptstraße 17a, 95493 Bischofsgrün,
Info unter:
Irmintraut Jasorka
Rangenweg 9 a
95493 Bischofsgrün
Tel. 09276-787
Mobil 0171-7347885
E-Mail: irmintraut.jasorka@freenet.de
Öffnungszeiten:
Sonntag 11.00 bis 16.00 Uhr
Eintritt frei
Geschichte und Ausstellungsschwerpunkte:
Unter dem Stichwort „Zieltourismus“ werden vor allem kleine Museen zu finden sein, die in ländlichen Bereichen Spezialgebiete pflegen.
Neben der Aufgabe großer staatlicher und privater Museen, zu sammeln und zu bewahren, lückenlos zu dokumentieren und zu ergänzen, haben in den letzten zwanzig Jahren viele kleine , bürgerliche Museen eine neuartige Funktion erarbeitet: sie bilden Treffpunkte zur Unterhaltung von Touristen und bieten Einblick in Region und Lebensweise, sorgen für die Bildung von Stammpublikum und werden durchweg ehrenamtlich betrieben.
Das Glasmuseum Fichtelberg, erst vor acht Jahren gegründet, hat in fünf Jahren siebzehn Ausstellungen angeboten - amüsant gemischt aus heimischen Glasrelikten, Buchkunst und Graphik, und lokalen Attraktionen aus der Archäologie. Am Ochsenkopf wurde eine mehrfach genutzte Waldglashütte aus dem 16.Jahrhundert ausgegraben, aus der Relikte in den Vitrinen zu sehen sind.
Daneben gibt es ein reiches Angebot an historischen Glasperlen aus dem Fichtelgebirge, eine Art Perlenmarkt, zusammengetragen aus ehemals Gablonzer Produktion und Handwerk aus dem Fichtelgebirge.
Warum so viele Ausstellungen – und wie ist der Anspruch auf Beachtung zu erklären? Für die Existenz kleiner bürgerlicher Museen gibt es zwei Gründe: da größere Bestände meist weder existieren noch unterzubringen sind, gilt vorrangig der Unterhaltungswert von Ausstellungen, getragen von Phantasie, Verknüpfung von Wertbeständigkeit und Blickfang. Zielgruppen sind Tourismus und Respekt vor Neugier und Merkfähigkeit. Für kleine Gemeinden ergibt das ein kultiviertes Angebot. Zweitens nehmen gerade kleine Häuser ihre museumspädagogische Aufgabe ernst, die bildnerisches Denken und den Ehrgeiz von Kindern zu eigenem Handeln fördert. Im kleinen Glasmuseum kommt die Begriffsbildung des Sammelns dazu, die Schulung an Beispielen aus Kunst und Wissenschaft. Dazu gehören auch die Fundstücke aus der archäologischen Grabung am Ochsenkopf.
Die lange Suche nach einem dauerhaften Domizil hat in Bischofsgrün ein Ende gefunden: das Museum zieht um.
Seit Oktober 2012 ist der neue Anfang zu sehen mit der Dauerausstellung „Sechzig Jahre Berliner im Fichtelgebirge“. Gezeigt wird die Gegenüberstellung von Berliner und Fichtelgebirgs-Lebensstil: Berliner Porzellan und Fichtelgebirgsglas, Mode und Historie zu Beginn des Nachkriegs-Tourismus.
Es werden Ausstellungen, Kinderprogramme, Perlenmarkt, Workshops für Sprache und Journalismus, Lesungen und Museumsgespräche angeboten.